20. August 2017

Uri gegen Homeschooling

Der Urner Erziehungsrat hält wenig davon, Schüler zu Hause unterrichten zu lassen. Er empfiehlt, dass die Kinder wenn immer möglich in die Schule gehen. Gegen Privatschulen hat das Gremium hingegen nichts.
Rat stellt sich gegen Unterricht zu Hause, Luzerner Zeitung, 18.8. von Matthias Stadler

Die meisten Schüler würden kaum Nein dazu sagen: länger ausschlafen, keine strengen Lehrer, mühsame Prüfungen passé. Doch der Unterricht zu Hause hat einen schweren Stand, bis anhin wurde im Kanton Uri laut dem Erziehungsrat noch nie ein entsprechendes Gesuch bewilligt. Ein nun veröffentilchter Bericht greift das Thema uaf, weil bis anhin klare Kriterien fehlten. Eine Projektgruppe hat den Bericht erarbeitet, der Erziehungsrat hat ihn gutgeheissen.

Der Unterricht zu Hause - im Jargon "Homeschooling" genannt - soll laut dem papier auch in Zukunft nicht gestärkt werden. "Homeschooling ist potenziell verbunden mit einer starken Gefährdung der Chancengerechtigkeit und mit weiteren Problemlagen bei der Förderung der Kinder", heisst es im Bericht. Eine Bewilligung für Unterricht zu Hause soll gemäss dem Erziehungsrat nur in Einzelfällen erteilt werden und nur, "wenn das Kindeswohl im Zentrum steht. Auf keinen Fall soll Homeschooling auf Druck der Eltern oder aufgrund irgendwelcher ideologischer Begründungen bewilligt werden".

Der Urner Beildungsdirektor Beat Jörg erklärt, dass es heute ein Trend sei, die Kinder zu Hause zu beschulen, weil die Eltern mit der öffentlichen Schule oft nicht mehr einverstanden seien. "Wir gehen aber davon aus, dass dies nicht der richtige Weg ist, um Probleme der Kinder schulisch aufzufangen." Er fügt an: "Mit Homeschooling soll die Tür nicht geöffnet werden, wir wollen den Unterricht zu Hause weiterhin restriktiv handhaben."

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