19. Juli 2017

Grosse Unterschiede bei der Klassengrösse

Wer in Bachs in die Primarschule geht, hat nur elf Klassengspänli. Zwölf Schülerinnen und Schüler sind der Durchschnitt in der kleinen Zürcher Unterländer Gemeinde. Etwas mehr sind es in Adlikon und Truttikon: 13 respektive 13,5 Schüler. Ganz anders sieht es gleich östlich der beiden Weinländer Gemeinden aus: Im Stammertal bevölkern knapp 24 Schüler eine Klasse. Ebenso in Zollikon am Zürichsee. Das sind doppelt so viele wie in den Gemeinden mit den kleinsten Klassen.
Diese Zürcher Gemeinden haben die grössten Schulklassen, Tages Anzeiger, 12.7. von Pascal Unternährer



Die Schulen Stammertal und Zollikon sind aber näher am kantonalen Durchschnitt, der 20,6 beträgt. In der Stadt Zürich hat Schwamendingen mit 19 Schülern die kleinste Durchschnitts-Klassengrösse und der Schulkreis Waidberg mit 21,8 den höchsten. In Winterthur sind die Kreise näher beieinander: Die beiden «Extreme» Mattenbach und Oberwinterthur haben 19 beziehungsweise 20 Schüler pro Klasse. Die Schülerstatistik des Schuljahrs 2016/17 hat die Bildungsdirektion heute Mittwoch publiziert.

20 Schüler in der Sek A
Mit den 20,6 Schülern im Schnitt – oder 20,8, wenn man die Sonderklassen ausser Acht lässt – ist der Kanton Zürich recht nahe an den vor ein paar Jahren politisch geforderten 20 Schülern pro Klasse. Allerdings wollte die EVP mit ihrer Klassengrössen-Initiative keine grösseren Klassen zulassen. Diese Forderung erfüllen derzeit nur 57 Gemeinden – zumindest mit den Durchschnittszahlen. Die Initiative wurde im November 2014 vom Stimmvolk mit Zweidrittelsmehr verworfen.

Genau 20 Schüler beträgt der Durchschnitt in den Klassen der Sekundarschule A. In der Sek B sind es 17 Schüler, in der Sek C mit den geringsten Anforderungen sind es 12,5. In den Besonderen Klassen, also etwa Sonderklassen oder Asyl-Aufnahmeklassen, beträgt die Schülerzahl knapp 11. Über die ganze Sekundarstufe beträgt der Durchschnitt 18,2 Schülerinnen und Schüler.

Fast ein Drittel mehr Kinder in zehn Jahren
Im letzten Schuljahr 2016/17 besuchten knapp 290'000 Lernende eine öffentliche oder private Bildungseinrichtung im Kanton Zürich, schreiben die Bildungsstatistiker weiter. Dies sind 3000 Lernende mehr als im Vorjahr und 13 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Zürich hat also mehr Schüler als der Kanton Thurgau Einwohner (271'000).
Seit 2007 hat die Zahl der Chindsgi-Kinder um sage und schreibe 29 Prozent zugenommen. Der Anteil der Kinder nicht-deutscher Erstsprache ist bei rund 40 Prozent stabil geblieben. 6 Prozent aller Kinder und Jugendlichen gehen in Privatschulen.


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